- 3687 - 1317. Mai 27. Münsterberg. Sexta f. in Penthec. Bernhard, Herzog von Schlesien und Herr von Fürstenberg, ertheilt dem Stifte Kamenz, das ihn zuweilen auch mit Wildpret versorgt, ein Jagd-Privileg, nach dem kein Adeliger befugt sein soll, auf den Stiftsgütern mit Windhunden zu jagen noch auch auf Vögel zu stellen, dagegen die zum Kloster gehörigen Schulzen den Abt als Herrn und Wahrer ihrer Freiheiten ansehen und ohne seine Erlaubniss keine Jagd innerhalb einer Meile vom Kloster ausüben sollen, ausser auf besondere Erlaubniss bei bestimmten Gelegenheiten (Hochzeiten, Kirchweih, Neujahr) und dann nur mit 3 Netzen und innerhalb der Grenzen ihrer Schultiseien. Der Abt solle keinem der Schulzen oder Lehnsleute gestatten, mit Windhunden zu reiten oder zu jagen oder Rebhühner und andre kleinere Vögel zu fangen. Auch sollen dieselben kein Recht haben auf die Nutzungen von den von den Bergen herabkommenden Bächen an Fischereien und dergl., auch wenn sie über ihren Grund und Boden fliessen, noch auch dieselben ableiten dürfen; nur bei Strafen dürfen die Schulzen die Machtbefugniss des Abtes für sich in Anspruch nehmen doch cum moderamine und im Namen des Abtes. Z.: Herr Hermann von Reichenbach, Herr Gerso (richtiger Gosco) von Münsterberg, Cunsco Sohn des Herrn (Hermann, der Name ist in der Vorlage, bei der die Zeugen sonst der vorstehenden Urk. nachgebildet sind, aus Versehen fortgelassen) Hermann (verschrieben statt Heymann) von Petersszwald, Dirsco von Domancz, Opescho von Silicz (so, nicht Simlicz, wie gedruckt ist), Grabasius (nicht Grabosius) de Ranaw (richtiger Banow), Heinrich Buchwald, Herr Hermann Belczschaw, Titczko herzogl. Notar. Das angebliche Or. Kamenz 94 im Bresl. Staatsarch. ist eine Fälschung des XVI. Jahrh. so gut wie die obenerwähnte Kamenzer Urk. vom 12. December 1316. Das an violetten Seidenfäden hangende Siegel des Herzogs, rückseitig mit Helmsiegel in rothem Wachs, scheint echt. Abgedr. von Pfotenhauer im Kamenzer Urkundenb. Cod. dipl. Siles. X, 81 mit einigen hier verbesserten Ungenauigkeiten und mit dem falschen Datum Mai 17. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke. |